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Von der Hauptstadt in die Messestadt

12 Radfahrerinnen und Radfahrer trafen sich am Morgen des 19. August am Bahnhof Lichtenrade, um die Fahrt nach Leipzig in Angriff zu nehmen. Vor ihnen lagen ca. 22okm, die in 4 Tagen zu bewältigen waren.

Das Erfreuliche vorweg: Auch bei dieser Tour herrschte wieder schönes Wetter. An den ersten beiden Tagen blies uns zwar ein zeitweise heftiger Gegenwind ins Gesicht, der am dritten und vierten Tag aber nachließ. Darüber hinaus gab es keine Pannen und keine Unfälle.

Der erste Tag führte uns nach Kolzenburg bei Luckenwalde. In Zossen besichtigten wir den Draisinenbahnhof, in Saalow die Scheunenwindmühle und in Sperenberg die ehemaligen Gipsbrüche.

Am zweiten Tag nach Wittenberg verlief die Strecke zu großen Teilen auf dem gut ausgebauten Flämig-Skate, später dann aber auf teilweise nicht gut befahrbaren Kieswegen. Bemerkenswert und interessant war die nachmittägliche Rast in der „Straußenfarm Schlüter“ in Jessen.
Die Unterkunft in der „Herberge zum Glöcknerstift“ in Wittenberg erwies sich leider als noch „gewöhnungsbedürftiger“ (um nicht zu sagen: noch primitiver) als vorher gedacht und dafür auch zu teuer. Aber wir entschädigten uns mit einer interessanten Stadtführung am Abend und einem anschließendem Pub-Besuch. Die dort erworbene ausgelassene Stimmung erleichterte etwas den Gang zurück in die Herberge.

Der dritte Tag war landschaftlich teilweise sehr schön, vom Streckenprofil her aber der schwierigste. Einige anspruchsvolle Steigungen, lange Abschnitte durch Waldgebiete mit „naturbelassener“, teilweise schlechter Wegbeschaffenheit und missverständlicher Wegausschilderung ließen trotz aller Wachsamkeit und gegenseitiger Rücksichtnahme aller Teilnehmer die Gruppe zeitweise weit auseinander fallen, was nicht ohne Komplikationen blieb. Dennoch kam die Gruppe geschlossen und gut am dritten Übernachtungsort in Bad Düben an, wo wir ein sehr schönes und kostengünstiges Hotel vorfanden. Leider reichte die Zeit am Abend nicht aus, um das Angebot der kostenlosen Saunanutzung wahrnehmen zu können.

Der vierte und letzte Streckenabschnitt nach Leipzig war mit ca. 40km der kürzeste, so dass wir bereits mittags unser Ziel Leipzig erreichten. Dort besichtigten wir zunächst gemeinsam das Panometer mit der beeindruckenden Ausstellung „Leipzig 1813“ und anschließend am Nachmittag individuell die Leipziger Innenstadt. Am Abend schließlich ging es mit dem InterConnex zurück nach Berlin.

Fazit: Der Radweg Berlin – Leipzig ist eine Tour mit vielen interessanten Sehenswürdigkeiten links und rechts der Strecke und landschaftlich schönen Abschnitten. Längere Streckenabschnitte weisen allerdings eine nicht gute Wegbeschaffenheit auf und lassen sich deshalb nicht gut fahren. Vielleicht ist man aber schon zu sehr verwöhnt von dem inzwischen so gut ausgebauten und größtenteils asphaltierten Radwegenetz in Deutschland….

Manfred Jahns